Spontane Demonstration am Frauenkampftag
Aktivist*innen stören heute (Do., 08.03.18) eine antifeministische Veranstaltung der AfD am internationalen Frauen*kampftag in Rosenheim.
Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche gegen die Akteur*innen des antifeministischen Rollbacks, initiiert von der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“, haben ca.30 Aktivist*innen am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag, eine antifeministische Veranstaltung der AfD in Langenpfunzen gestört.
In einer Spontandemonstration zogen die Aktivist*innen lautstark und mit Parolen wie „Küche, Ehe, Vaterland – unsere Antwort Widerstand!“ oder „Antifeminismus raus aus den Köpfen“ vor das „Gasthaus Oberberger“ in Langenpfunzen, welches der AfD schon mehrfach eine Bühne für ihre Hetze geboten hat. Mittels Konfetti, buntem Rauch und queerer Kleidungen wollten die Aktivist*innen das reaktionäre, binäre Geschlechterbild der AfD ins Wanken bringen und diesem ihr eigenes Bild einer befreiten Gesellschaft entgegenstellen. Einer Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein können, unabhängig von konstruierten Kriterien wie „Geschlecht“ und den daran geknüpften Rollenerwartungen.
Tamara K., eine Sprecherin der Aktion, erklärte dazu:
„Wir sehen in der AfD den parlamentarischen Ausdruck eines gesellschaftlichen, antifeministischen Rollbacks. Selbst hart erkämpfte Standards werden heute wieder in Frage gestellt: Unterschiedliche antifeministische Projekte haben Konjunktur und greifen die Errungenschaften und Forderungen der Frauen*bewegungen aggressiv an. Die Ohnmacht gegenüber dem Rechtsruck und der institutionellen Manifestation der AfD in den Parlamenten bedeuten nicht nur Abschiebung in den Tod, Abschaffung der Rechte von Migrant*innen und schlechtere Bedingungen für die, die ohnehin am unteren Rand der Gesellschaft stehen, sondern eben auch einen Angriff auf das Leben von allen, die von patriarchaler Gewalt täglich betroffen sind. Wir wissen selbst am besten was gut für uns ist. Wir wollen eine Gesellschaft ohne patriarchale Zurichtung und sexistische Gewalt. Wir wollen solidarische und emanzipatorische Lebensentwürfe entwickeln können ohne diese ständig gegen Rechts und den Zugriff des Staates verteidigen zu müssen! Deshalb haben die AfD und andere Akteur*innen des antifeministischen Rollbacks auch weiterhin mit unserer wütenden Kritik zu rechnen!“