Salzburg: Kraftvolle Proteste gegen den Gipfel der EU Staats- und Regierungscheff_innen

Gestern fanden in Salzburg kraftvolle Proteste gegen den Gipfel der EU Staats- und Regierungscheff_innen statt. Rund 1500 Menschen setzten ein starkes Zeichen gegen das mörderische Grenzregime der EU, den gesellschaftlichen Rechtsruck und dessen Verstrickungen mit dem kapitalistischen Normalvollzug.

Überschattet wurde der Tag mit massiver Repression durch die deutsche und österreichische Polizei. Während in Salzburg die Cops die angemeldete Route blockierten und mehrfach die Demo angriffen, wurde die gemeinsame Anreise aus München (zu der auch wir mobilisierten) in Freilassing gestoppt, Leute wurden einzeln gefilzt und 18 Aktivist_innen zum Teil bis zu 11 Stunden unter lächerlichen Vorwänden in Polizeigewahrsam gehalten. Dabei wurden vereinzelt sogar DNA-Proben erzwungen. Weiter wurden die Betroffenen mit Meldeauflagen für den heutigen Morgen schikaniert, zum Teil bei Polizeidirektionen in anderen Städten als dem Wohnort der Aktivist_innen.

Zudem wird ein Aktivist aus Passau derzeit immer noch aufgrund absurder Vorwürfe in Gewahrsam gehalten, ihm wird zur Zeit U-Haft angedroht!

Diese Repression ist die soziale Kontrolle, von der wir sprechen und gegen die wir in Salzburg auf die Straße gegangen sind. Die mörderische Politik der EU ist ein Verbrechen, nicht der Widerstand dagegen. Unsere Solidarität mit den Betroffenen!

GEGEN DEN AFD-LANDESPARTEITAG IN NÜRNBERG

Am 09.11 will die AfD will ihren Landesparteitag in der Nürnberger Meistersingerhalle abhalten. Wir rufen zu den Protesten gegen den AfD Landesparteitag auf.

Aufruf von NIKA Bayern:

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Samstag = Exkursion zum Psychiatriemuseum Gabersee mit Zeitzeuginnengespräch

Am kommenden Samstag (02.06.18) findet eine Exkursion nach Wasserburg zum Psychiatriemuseum Gabersee statt. Vor Ort gibt es neben der Schwerpunktführung „Euthanasie in der NS-Zeit“ durch das medizinhistorische Museum ein Zeitzeugengespräch mit Antje Kosemund von der Stiftung Auschwitz-Komitee. Start der Bildungsfahrt ist um 12:15 Uhr am Bahnhof Rosenheim. Es besteht auch die Möglichkeit, um 13:30 Uhr am Haupteingang des Inn-Salzach-Klinikum zur Gruppe zu stoßen.
Die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt „Gabersee“ wurde 1883 als „Kreisirrenanstalt“ in Betrieb genommen. Der Grundsatz einer möglichst freien Arbeitstherapie wurde von den Gründer*innen konsequent verfolgt und führte zu einer Blüte der Anstalt in den 1920er Jahren. Während des Nationalsozialismus wurden die Ausgaben für die medizinische und therapeutische Versorgung der Patient*innen massiv gekürzt, ab 1936 wurden Zwangssterilisationen eingeführt und letztendlich 1940/41 im Rahmen der Aktion T4 mindestens 509 Patient*innen, wahrscheinlich aber weitaus mehr, in sogenannte „Reichsanstalten“ „verlegt“. Von dort wurden sie weiter ins Schloss Hartheim in der Nähe von Linz deportiert und dann ermordet.
Auf dem Gelände des Inn-Salzach-Klinikums erinnert heute eine Gedenktafel an die mehr als 500 getöteten Patient*innen. Im Rahmen der Exkursion gibt es einer Führung durch das medizinhistorische Museum auf dem Gelände des Klinikums. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt der Führung dabei auf dem nationalsozialistischen Umgang mit Menschen, die als psychisch krank erklärt wurden, sowie auf der Nutzung des Geländes als Camp für sogenannte Displaced Persons nach der Befreiung. Anschließend referiert die Zeitzeugin Antje Kosemund zum Thema Euthanasie während des Nationalsozialismus und deren Aufarbeitung.
Antje Kosemund hat durch die Nachforschungen zur Ermordung ihrer Schwester Irma einen wesentlichen Anteil an der Aufarbeitung der NS-Verbrechen an Opfern des sogenannten „Euthanasie-Programms“ geleistet. Irma wurde mit nur 13 Jahren aus den Alsterdorfer Anstalten in Hamburg nach Wien in die Kinderfachabteilung in der Klinik „am Spiegelgrund“ verlegt, wo sie wie viele andere Kinder auch ermordet wurde. Sterbliche Überreste, vor allem Gehirne wurden für Forschungszwecke konserviert und ausgestellt. Für den wissenschaftlichen „Verdienst“, welcher durch die Forschung an den Überresten der ermordeten Kinder erlangt wurde, wurde ihr Mörder Heinrich Gross noch mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse geehrt. Wie auch viele andere NS-Verbrecher, starb er vor einer Verurteilung. Der Initiative von Antje Kosemund ist es zu verdanken, dass weit über 600 sterbliche Überreste von Euthanasie-Opfern bestattet wurden und nicht weiter als medizinische Exponate ausgestellt und verwendet werden.
Die Veranstaltung wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Kooperation mit der Gruppe „contre la tristesse“ und dem Kurt Eisner Verein organisiert. Die Teilnahme an der Führung und dem Zeitzeugengespräch ist kostenlos, es fallen lediglich Kosten für die Zugfahrt nach Wasserburg an. Nach der Exkursion zum KZ Aussenlager Haidholzen im Mai ist dies die zweite Besichtigung einer kaum bekannten NS-Gedenkstätten im Raum Rosenheim.  Die Veranstalter*innen wollen mit der Exkursionsreihe dazu beitragen, die Schicksale der Opfer des Naziterrors in Erinnerung zu halten und den wenigen noch lebenden Opfern Interesse an Ihrer Leidensgeschichte und Mitgefühl entgegenzubringen. Weitere Informationen gibt es unter: https://contre.rosenheim.social/nationalsozialismus-in-rosenheim/
Treffpunkt in Wasserburg: