Sa 20.03.: Fundis zum Teufel jagen – Feminist As Hell!

Zugtreffpunkt Rosenheim: 10:15 Uhr, Bahnhof Rosenheim

Corona-Hinweis: Wir nehmen die Gefahr der Corona-Pandemie sehr ernst. Wenn Ihr an der Demo teilnehmen wollt bitten wir darum, eine FFP2 Maske zu tragen, auf Abstand zueinander zu achten und Rücksicht zu nehmen. Das gilt auch für den Zugtreffpunkt und die Anreise.

Am 20. März 2021 plant der Anti-Abtreibungsverein „Stimme der Stillen“ den ersten „Marsch für das Leben“ in München. Wir rufen für diesen Tag zu einer feministischen Demonstration mit Kundgebung und Protesten gegen diese regressive Scheiße auf. Geht mit uns für reproduktive Selbstbestimmung, für Feminismus und für eine emanzipatorische Gesellschaft auf die Straße.


-> Feministischen Demonstration: 12:00 Uhr, Münchner Freiheit
-> Zugtreffpunkt Rosenheim: 10:15 Uhr, Bahnhof Rosenheim
-> Themenseite: https://asam.noblogs.org/fundis-zum-teufel-jagen/
-> Mobivideo: https://vimeo.com/521559719
-> Spenden: https://www.leetchi.com/c/proteste-gegen-den-marsch-fuer-das-leben-am-20-3-21-in-muenchen

Aufruf

Fundis zum Teufel jagen – Feminist As Hell!

Jedes Jahr die gleiche Scheiße! Erneut planen radikale Abtreibungsgegner*innen eine Demonstration durch die Münchner Innenstadt. Am 20. März 2021 wird zum ersten Mal ein „Marsch für das Leben“ stattfinden, organisiert vom neu gegründeten Verein „Stimme der Stillen e.V.“ Mit ihrer menschenverachtenden Ideologie wollen sie gegen Schwangerschaftsabbrüche und somit gegen die körperliche Selbstbestimmung von Menschen mit Uterus protestieren. „Marsch für das Leben“ nennen sie diese antifeministische Zusammenrottung. Es gilt wie immer, sich diesen Menschenfeind*innen in den Weg zu stellen und Position zu beziehen – für reproduktive Selbstbestimmung, für Feminismus, und für eine emanzipatorische Gesellschaft! Wir rufen für diesen Tag zu einer feministischen Demonstration mit Kundgebung und Protesten gegen diese regressive Scheiße auf. Damit Ihr stets up to date seid und alle Informationen auf einen Blick abrufen könnt, haben wir eine Themenseite erstellt. Dort veröffentlichen ab sofort alles Wesentliche rund um die Proteste. 

Mit großer Sorge beobachten wir, dass die selbsternannten „Lebensrechtler*innen“ sich im Aufwind fühlen und sich vor allem in Bayern immer mehr neue „Lebensschutz“-Vereine gründen, die mobil machen gegen reproduktive und sexuelle Rechte. Die CSU ist dem „Lebensschutz“ besonders wohlgesonnen und trägt so mit dazu bei, dass diese Vereine immer mehr werden. Entsprechend selbstbewusst treten radikale Abtreibungsgegner*innen hier auf und werden mit ihren antifeministischen Positionen immer lauter.

Die Folgen? Ungewollt Schwangere und Berater*innen stehen unter Druck und sind häufig mit radikalen Abtreibungsgegner*innen konfrontiert. Für ungewollt Schwangere bedeutet dies eine zusätzliche Belastung in einer Zeit, die sowieso schon nicht einfach ist. Die Aktionen von Fundis vor Kliniken und Praxen sorgen dafür, dass immer weniger Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche anbieten. Hier in Bayern sieht’s besonders düster aus. Die Versorgungslage ist dramatisch und wird sich weiter verschlechtern. Kirche, Staat und die selbsternannten  „Lebensrechtler*innen“ gehen hier Hand in Hand, aber das werden wir nicht hinnehmen.

Denn trotz all dieser regressiven Scheiße stehen wir nicht alleine da! Wir haben neben dem „Feminist As Hell“-Bündnis – einem Zusammenschluss von Pro-Choice-Gruppen aus Berlin, Bern, Dresden, Leipzig, Passau, Salzburg, Wien und München – eine globale feministische Bewegung hinter uns, die in den letzten Jahren große Erfolge erzielt hat. So kann in Argentinien nun bis zur 14. Schwangerschaftswoche ein Abbruch durchgeführt werden, in Chile und Thailand haben sich die rechtlichen Bedingungen zumindest gebessert und in Südkorea sind  Schwangerschaftsabbrüche seit Anfang diesen Jahres legal. In Neuseeland wurden Abbrüche aus dem Strafgesetzbuch gestrichen und sind nun bis zur 20. Schwangerschaftswoche ohne medizinische Indikation möglich (1). Jene Erfolge sind Feminist*innen zu verdanken, die unermüdlich für eine befreite Gesellschaft kämpfen.

Lasst uns gemeinsam versuchen an diese Erfolge anzuknüpfen und im nächsten Schritt zu verhindern, dass sich hier in München eine weitere Großmobilisierung fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen etabliert.

Wir brauchen weiterhin ein Umdenken in der Gesellschaft! Es darf keine Rolle spielen,

  • ob Menschen mit oder ohne Behinderung auf die Welt kommen. Wir sind gegen eine normative Selektion durch pränatale Diagnostik.
  • welche Sexualität, Geschlechtsidentität oder welchen Geschlechtsausdruck du lebst. Die sogenannte „Konversionstherapie“ ist Folter.
  • ob Menschen intergeschlechtlich oder trans-maskulin sind. Wenn sie schwanger sind, müssen ihnen Beratungsstellen offen stehen.

Und wir fordern,

  • die sofortige Streichung der Paragraphen 218 und 219a StGB. Die Kriminalisierung von Schwangeren und Ärzt*innen muss endlich aufhören.
  • mehr Kliniken und Praxen, in denen ein Abbruch vorgenommen werden kann.
  • die volle Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Krankenkassen.
  • dass Schwangerschaftsabbrüche verpflichtender Teil der medizinischen Ausbildung werden – dass Ärzt*innen Abbrüche nicht mehr ohne die Angabe von Gründen verweigern können.
  • den kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln.
  • und die restlose Überwindung dieses elendigen Patriarchats!

Geht mit uns am 20. März 2021 auf die Straße: wir werden die Fundis gemeinsam zum Teufel jagen und ihnen klar machen das wir ihnen geschlossen entgegen stehen mit der Wut über die derzeitigen Zustände und der Sehnsucht nach einer emanzipatorischen und befreiten Gesellschaft.

Was ist konkret geplant?

Am 20. März 2021 starten wir um 12 Uhr mit einer feministischen Demonstration an der Münchner Freiheit. Von dort aus werden wir die Ludwigstraße herunter zum Odeonsplatz (Reiterdenkmal) laufen, wo wir bis 15 Uhr eine Kundgebung angemeldet haben.

(1) Junge World Artikel ,,Erfolge feiern, weiterkämpfen“