Medientipps in Zeiten von Social Distancing: Teil 1 #LeaveNoOneBehind

Medientipps in Zeiten von Social Distancing

Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor viele Herausforderungen und auch wir als politische Gruppe können derzeit nur eingeschränkt agieren. Keine persönlichen Plena, keine Präsenzveranstaltungen & -diskussionen etc. Wenn auch etwas holprig, versuchen wir einen Umgang zu finden. Eine Idee ist, euch mit Medientipps zu versorgen. In unregelmäßigen (geplant ist ca. einmal wöchentlich) Abständen wollen wir Euch mit Einigen, aus unserer Sicht interessanten Medientipps (von Internetlinks und Büchern, über Dokus bis hin zu Podcasts) versorgen.

Wir beginnen mit dem Thema: „#LeaveNoOneBehind – die Situation für Geflüchtete in Griechenland“Wir erleben eine beispiellose menschenrechtliche, gesundheitliche und politische Katastrophe angesichts der weltweiten Corona-Pandemie. Die Lage an den Außengrenzen der EU und in Griechenland spitzt sich zu. Corona und andere Krankheiten verbreiten sich in den überfüllten griechischen Lagern. An der türkischen Grenze wird mit Tränengas und scharfer Munition geschossen. Es gab in jüngster Zeit einige virtuelle Podiumsdiskussionen zum Thema, die einige wichtige Hintergrundinfos bieten.

Am 24. März diskutierten auf Einladung der autonome antifa w und der Plattform Radikale Linke

Nachzuhören ist die Diskussion unter: https://unterpalmen.net/aufgebacken-antifa-situation-fur-gefluchtete/

Auch gestern (07.04.20) berichteten bei einer Online Konferenz des IG Metall Jugendbildungszentrum Schliersee Aktivist*innen über die humanitäre Krise in den griechischen Flüchtlingslagern an der EU-Außengrenze:

  • Sara, eine Aktivistin des internationalen Solidaritäts-Netzwerks W2EU, schildert zum einen die jüngste Geschichte der staatlichen Lagerpolitik in Griechenland, gibt aber auch einen Einblick in die entstandenen Selbst- und Solidaritätsstrukturen der letzten Jahrzehnte. Ihr ist es wichtig, Geflüchtete nicht als Opfer, sondern als handelnde Akteure zu sehen und Ihre Perspektive wahr- und ernstzunehmen.
  • Erik ist Mitglied des Europäischen Parlaments und befindet sich derzeit als parlamentarischer Beobachter auf Lesbos. Er berichtet über die Kriegsrhetorik und die Strategie der maximalen Abschreckung durch die EU Staaten. Für ihn sind derzeit Aktionen wichtig und sinnvoll, um Druck auf die Politik aufzubauen, damit sich Europa an minimale Menschenrechtsstandards hält und endlich aktiv wird.
  • Lars ist Antifaschist und im AK Distomo aktiv. Er schildert seine Eindrücke der rassistischen Ausschreitungen auf Lesbos Anfang März, bei denen er vor Ort war und betonte wie wichtig es sei, antifaschistische und antirassistische Kämpfe zu vereinen.
  • Achim ist Rechtsanwalt und lebt in Athen. Er berichtet, wie sich das gesellschaftspolitische Klima in Griechenland seit der Regierungsbildung durch die konservative Nea Dimokratia gewandelt hat, kritisiert aber auch die vorhergehende SYRIZA Regierung. Als Aktivist berichtet er vom ehemaligen Projekt „Hotel City Plaza“. Des weiteren thematisiert er die aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie und ihre Folgen auf die griechischen Lager. Auch kritisiert er, dass vorhandene Ressourcen wie leerstehende Hotels nicht genutzt werden und stattdessen nur zynisch davon gesprochen wird, dass es unausweichlich sei, dass Corona auch in den Lagern auftreten werde.

Eine Aufzeichnung der Onlinekonferenz findet Ihr hier:https://www.facebook.com/igmetallschliersee/videos/665756337542653/

Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie, welche sich besonders drastisch in der humanitären Notlage von sich auf der Flucht befindlichen Menschen zeigt, müssen wir mehr denn je solidarisch handeln. Gerade jetzt ist es an der Zeit jene zu unterstützen, die von dieser Katastrophe besonders schwer betroffen sind. Leave No One Behind! Unter diesem Motto gab und gibt es in letzter Zeit immer wieder Online-Aktionen, bei denen sich auch Menschen aus Rosenheim beteiligten (z.B. https://migration.rosenheim.social/2020/03/30/demonstration-leavenoonebehind-auch-in-rosenheim oder https://contre.rosenheim.social/leavenoonebehind/).

Diese werden u.a. bei der Seebrücke angekündigt: https://seebruecke.org/leavenoonebehind/aktionen/

Infos gibt es auch auf:https://leavenoonebehind2020.org/

Die Kampagne „LeaveNoOneBehind“ wird nicht nur durch uns, sondern durch viele zvilgesellschaftliche Akteur*innen unterstützt, wie ein Video aus Rosenheim zeigt:https://www.br.de/nachrichten/bayern/rosenheimer-engagieren-sich-fuer-menschen-in-fluechtlingslagern,RvCGc6yZum Video: https://www.facebook.com/ricardakrueger2020/videos/221209812317928/

Und nicht zuletzt Links zu Initiativen die weiterhin auf Lesbos aktiv sind: