Heute gingen ca. 40 Antifaschist*innen in Rosenheim gegen den Schulterschluss der „bürgerlichen Mitte“ mit der faschistischen Höcke-AfD in Thüringen und in Solidarität mit allen Antifas im Osten, die sich täglich gegen rechte Umtriebe zur Wehr setzen, auf die Straße.
Auf dem Weg durch die Innenstadt zogen die Demonstrant*innen lautstark und wütend am Rosenheimer FDP-Büro vorbei, danach wurde die Demo von einem Dach aus noch mit Feuerwerk gegrüßt.
Es hat sich gezeigt: Nur Druck von unten und antifaschistischer Widerstand auf der Straße hat die Faschistenkuschler zum Einknicken gebracht. Let’s keep up the pressure!
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Paradise now!
Aufruf zu den antirassistischen Protesten gegen die Kundgebung von Michael Stürzenberger am 21. September in Rosenheim.
Am 21. September geht es in Rosenheim wieder gegen den rechten Multifunktionär Michael Stürzenberger auf die Straße. Stürzenberger ist seit Jahren unter unterschiedlichen Labels an der Organisation rassistischer Kundgebungen und Demonstrationen, so auch an einigen „Pegida“ – Demonstrationen in München, beteiligt. Bereits im Juli beschallte dieser selbsternannte „Retter des Abendlandes“ mit einer mehrstündigen Kundgebung die Rosenheimer Innenstadt. Hunderte Menschen hielten dagegen und demonstrierten lautstark gegen Rassismus.
Seine vorgeschobene „Islamkritik“ ist dabei nichts als Etikettenschwindel, um rassistische Resentiments zu schüren und eine Politik der Abschottung und Ausgrenzug zu legitimieren. Ihm geht es darum, ein verallgemeinerndes und dämonisierendes Bild von Muslim*innen zu bedienen, das es ihm erlaubt „den Islam“ als existenzielle Bedrohung für die westliche Zivilisation und sein geliebtes deutsches Volk darzustellen, die bekämpft werden muss. Stürzenberger und Konsorten geht es nämlich nicht darum den global erstarkenden Islamismus und seine gesellschaftlichen wie historischen Wurzeln zu kritisieren oder zu bekämpfen, sondern es geht ihnen darum ihrer Anhängerschaft und ihrem Publikum eine Legitimation dafür zu geben, sich hinter rassistische und nationalistische Forderungen zu stellen. Besonders deutlich wird das z.B. aufgrund der Tatsache, dass sich „Pegida“ ursprünglich gegen Unterstützer*innen der PKK gründete, also gegen diejenigen die in Syrien seit Jahren gegen die Islamisten des „Islamischen Staat“ und für eine säkulare Gesellschaft gekämpft haben und kämpfen.
Dabei dürfen wir allerdings nicht vergessen, Kader wie Stürzenberger als Stichwortgeber der sozialen Bewegung von rechts zu begreifen, die auf eine weitere Verschärfung der jetzt schon extrem restriktiven deutschen Asyl- und Migrationspolitik hinwirken. Ihnen geht es darum Refugees und Migrant*innen kollektiv „dem Islam“ zuzuschreiben, damit zum Feind zu erklären und aus der Gesellschaft auszuschließen. Da diese rassistische Projektion keine Widersprüchlichkeiten zulässt ist auch die Frage nach der individuellen Ausrichtung der Religiösität für sie irrelevant. An den tödlichen Außengrenzen der EU, deren weitere Militarisierung seit Jahren Kernforderung beispielsweise der „Pegida“ – Demonstrationen ist, sterben seit Jahren Menschen, egal welchen Glaubens als Folge der rassistischen Abschottungspolitik Europas.
Der Kampf gegen das Erstarken der Rechten muss sich – wenn er erfolgreich sein will – also auch gegen jene gesellschaftlichen Verhältnisse richten, die rechte Bewegungen überhaupt erst möglich machen: gegen religiösen Wahn und Irrationalismus, gegen den Rassismus, der die deutsche Gesellschaft nicht nur am rechten Rand, sondern bis weit in ihre Mitte hinein prägt und gegen eine Asyl- und Migrationspolitik, die Deutschland und Europa abschottet und an seinen Aussengrenzen jedes Jahr tausende Flüchtlinge elendig sterben lässt. Gegen globale Verhältnisse, die, geprägt von (post)kolonialer Ausbeutung und kriegerischer Gewalt, Menschen in die Flucht zwingen und gegen eine Gesellschaft, die Migrant*innen und Flüchtlingen demokratische Rechte abspricht und sie von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließt. Als antifaschistische und antirassistische Öffentlichkeit müssen wir in die Offensive gehen für eine solidarische Gesellschaft, die Menschen nicht nach Kriterien der Verwertbarkeit oder des Rassismus sortiert und globale Bewegungsfreiheit für alle Menschen garantiert.
Diese Perspektive wollen wir am 21. September in Rosenheim auf die Straße tragen. Kommt um 10:30 Uhr zur antirassistischen Demonstration am Bahnhof. Danach werden wir Stürzenberger und seiner Anhängerschaft klar machen, dass sie in Rosenheim auch weiterhin nichts zu suchen haben. Seid entschlossen und kreativ. Denn: Weder nationale oder religiöse Kollektive, noch Nationalismus und Rassismus sind für uns eine Alternative.
Die befreite Gesellschaft allerdings schon!
für sexuelle Selbstbestimmung – gegen den 43 Kreuze Marsch“ gestörrt
Rund 200 Menschen waren gestern trotz Ekelwetter in #München gegen den antifeministischen „1000-Kreuze Marsch“ und für sexuelle wie reproduktive Selbstbestimmung auf der Straße!
Wir zitieren die Veranstalter*innen:
Ihr Lieben, es war uns ein Fest! Trotz des Mistwetters waren wir bis zu 200 Aktivistis für sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung und gegen die gruseligen Kreuzträger*innen des doch nur „43 Kreuze Marsch“.
Die Fundis haben dank euch, ihre geplante Rosen – Zeremonie nicht an der Luitpoldbrücke abgehalten und waren so auch deutlich schneller wieder aus dem öffentlichen Raum verschwunden!
In den nächsten Tagen werden wir auf unserem Blog ( prochoicemuc.noblogs.org) noch einige der Redebeiträge, Musik Vorschläge (auf vielfachen Wunsch) und ein Pressestatement veröffentlichen.
Danke für diese schöne und sehr erfolgreiche Demo!