Buchvorstellung – Untergangster des Abendlandes

Untergangster des Abendlandes – Ideologie und Rezeption der rechtsextremen „Identitären“
Buchvorstellung und Diskussion mit den Herausgeber*innen.

Mi, 17.11.18 | 20:00 Uhr | Z linkes Zentrum, Innstr 45, Rosenheim

Die rechtsextremen „Identitären“ gehören ohne Zweifel zu den wichtigsten Akteur*innen des außerparlamentarischen Rechtsextremismus in Österreich. Ihr „Erfolgsrezept“ liegt einerseits darin begründet, sich nach außen hin vom Nationalsozialismus abzugrenzen und so behördlicher Repression nach dem „Verbotsgesetz“ aus dem Weg zu gehen und andererseits gesellschaftlich anschlussfähige Konzepte eines modernisierten völkischen Nationalismus zu propagieren. Dabei bedienen sie sich eines Straßenaktivismus, der geschickt mit Social-Media-Tools inszeniert und verbreitet wird.

Bisherige Auseinandersetzungen mit diesem relativ jungen Phänomen übernahmen nicht selten unkritisch Selbstbezeichnungen der „Identitären“ als „weder links noch rechts“ oder „Neue Rechte“ und ließen dahinter stehende ideologische Denkmuster meist zu kurz kommen.

Der vorliegende Sammelband nimmt daher eine kritische Analyse dieser Selbstinszenierungen vor, indem die hinter dem „identitären“ Denken stehenden Vordenker und Ideologeme wie (Neo-)Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus analytisch durchdrungen und mit anderen Formen des Rechtsextremismus in Verbindung gesetzt werden. Ergänzend werden bislang vernachlässigte Themen wie subkulturelle Bezüge der „Identitären“, propagierte Geschlechterbilder, Rhetoriken der Angst sowie ihr Verhältnis zu Islamismus und eurasischer Ideologie ins Zentrum der Analyse gerückt.

Dabei wird auch der Frage nachgegangen, wie sich der rechtsextreme Charakter der „Identitären“ begründen lässt und inwiefern von einer modernisierten Form des Rechtsextremismus gesprochen werden kann. Insbesondere wird hierbei auf die ideologischen und personellen Überschneidungen zum völkischen Verbindungsmilieu in Österreich eingegangen.

Die Veranstaltung wird von der Gruppe „contre la tristesse“ in Kooperation mit der „Bibliothek A“ organisiert.

So 04.02. → Der Kuaför aus der Keupstraße“ (Film)

Am Sonntag, den 04. Februar, startet in Rosenheim ein Veranstaltungsreihe zum NSU-Komplex. Die erste Veranstaltung ist die Vorführung des Dokumentarfilms Der Kuaför aus der Keupstraßevon Andreas Maus (19 Uhr im „Z – linkes Zentrum in Selbstverwaltung“). Der Film (D 2015 – 92 Min.) erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Er konzentriert sich dabei auf die Folgen für die Opfer und ihre Angehörigen, gegen die als Hauptverdächtige jahrelang ermittelt wurde.

Weitere Infos: https://contre.rosenheim.social/events/so-04-02-film-der-kuafoer-aus-der-keupstrasse/

Antifa Cafe – „Außerstädtische Perspektiven antifaschistischer Politik“

 

Am Samstag, den 25. November 2017 werden wir im Rahmen des Antifa Cafe’s des offenen antifaschistischen Plenums Rosenheim im Z, dem linken Zentrum (Innstraße 45a, Rosenheim), einen Workshop zum Thema „Außerstädtische Perspektiven antifaschistischer Politik“ anbieten. Los geht’s um 15:00 Uhr.

Das offene antifaschistische Plenum soll eine offene, selbstverwaltete Struktur für alle Antifaschist*innen aus dem Raum Rosenheim stellen. Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir mit euch disskutieren, wie wir speziell in Rosenheim offene Strukturen realisieren und stärken können.

Ankündigung:

Im Rahmen des Workshops „Außerstädtische Perspektiven antifaschistischer Politik“ wollen wir wollen wir Konzepte und Strategien diskutieren, wie eine Organisation linksradikaler Gruppen im kleinstädtischen und ländlichen Raum möglich ist und erarbeiten, welche Perspektive antifaschistische Gesellschaftskritik und Praxis außerhalb der Großstädte hat und wie wir diese aufbauen und stärken können.

Vor allem in Kleinstädten und ländlichen Gebieten haben es linke und linksradikale Strukturen oft schwer. Häufig sind konservative und rechtsradikale Einstellungen sowie geschichtsrevisionistische Brauchtumpflege in der Landbevölkerung verankert. Ihr gegenüber steht eine oft junge linke Szene, die mit vielfältigen strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Haben sich linke Strukturen etabliert, sind diese durch die Abwanderung der Aktivist*innen in größere Städte stark bedroht. Das von früheren Gruppen etablierte Wissen muss ständig neu erarbeitet werden, sowohl inhaltlich als auch strukturell. Mit diesem Workshop wollen wir Konzepte und Strategien diskutieren, wie eine Organisation linksradikaler Gruppen im kleinstädtischen und ländlichen Raum möglich ist und erarbeiten, welche Perspektive antifaschistische Gesellschaftskritik und Praxis außerhalb der Großstädte hat und wie wir diese aufbauen und stärken können.